Bärtige Fehler – Lass diese 7 Dinge

Der gepflegte Vollbart bereichert Dein Gesicht und umrandet Dein Antlitz gleich einem bärtigen Heiligenschein. Deine Umwelt kommt in den Genuss eines beeindruckend männlichen Anblicks und Du erntest, dank Deines Bartes, bewundernde Blicke, wohin Du auch gehst. Allerdings gibt es auch Nachteile, die so ein Prachtstück mit sich bringt und Fehler, die Du begehen könntest.

Rostige Medaillenrückseite

Was vorne als gepflegte Männlichkeit zur Schau getragen wird, das erweist sich in manchen Lebenssituation als geringer Nachteil. Als geübter Vollbartträger solltest Du derartig nachteilige Situationen möglichst vermeiden und ihnen wenn, dann nur vorbereitet entgegentreten!

1. sei kein geiziger Raucher

Das Rauchen nimmt dieser Tage zwar ab und der getriebene Nikotinsüchtige muss oft das Weite suchen um das Enge und Kalte zu finden, wo er sich verstohlen eine Kippe anstecken darf, doch es gibt sie noch immer, die Raucher unter uns. Und da der Kreis der Vollbärtigen heute einen großen Teil der männlichen Bevölkerung im barttauglichen Alter umfasst kann man von einer ansehnlichen Schnittmenge von rauchenden Vollbartträgern ausgehen.

Wer das kratzig Raue liebt und gerne länger was, von der Zigarette hat, der hat die Option eine Zigarette ohne Filter zu entzünden und genußvoll ungefiltert Teer, Schwermetalle und Nikotinspuren zu inhalieren. Bist Du einer jener, die diesem Hobby frönen und kombinierst Du diesen Fetisch mit einer ausgeprägten Sparsamkeit, so dass Du jeden Kreuzer dreimal wendest, bevor Du ihn Deinem Neffen übergibst, dann solltest Du eines wissen: Rauch Deine Zigarette trotzdem nie bis zum Ende. Auch wenn der Stummel noch ausreichend lang ist um zwischen den äußersten Fingerspitzen festgehalten zu werden könnten Dein mühsam gezüchtetes und frisch gewichstes Oberlippenbärtchen Schaden nehmen und Du bezahlst den Fehler mit Deinen Barthaaren.

Sparsame Raucher erkennt man leider viel zu oft an der gelblichen Verfärbung der Oberlippenbehaarung und der versengten Haare mittig über dem Mund. Also dämpf rechtzeitig aus und wenn die Kohle nicht reicht, dann lass entweder das Rauchen, oder investiere ein paar Euro in eine Zigarettenspitze. Dein Barthaar wird es Dir danken!

2. sei kein Ritter

Manche Lebensmittel schmecken einfach besser, wenn man sie ohne Besteck verzehrt. Als Bartträger solltest Du dabei bedenken, dass Dinge, die Du zum Mund führst und die nicht in einem Stück in Deinen Mund passen, zwangsläufig zuerst mit Deiner Bartpracht in Berührung kommen, bevor die Lippen und die Zähne das schmackhafte Werkstück erreichen.

Wenn Du also, ganz nach Obelix-Art zur Sau greifst, oder als Vegetarier beherzt Deine Hauer in die Fleichtomate schlägst, dann sollte in der freien Hand ein Feuchttuch, oder zumindest eine Serviette bereitstehen um den übergelaufenen Schlodder, verbrannte Schweineborsten und Fett, sowie den frisch gepressten Tomatensaft schleunigst aus Deinem Prachstück wieder zu entfernen. Bist Du unter Dir, dann kannst Du gerne warten, bis das Wildschweingerippe fertig abgenagt ist, bis Du zur Wiederherstellung des gesellschaftsfähigen Bartes schreitest. Sind außer Dir, aber andere Personen anwesend, dann tu Ihnen und Dir den Gefallen und zerleg das Jagdgut zuerst in mundgerechte Happen um es kollateralschadenfrei zuerst durch Ober- und Unterlippenbehaarung und dann zwischen Lippen hindurch zu manövrieren. Du sparst beim Wischen und gewinnst beim Aussehen!

Auch der bärtige Suppenschlürfer ist ein ungern gesehener Gast. Speziell bei Cremesuppen entstehen getunkte Schnauzer und wessen Oberlippe ordentlich behaart ist, der könnte beim fröhlichen Schlürfen leer ausgehen, was die Einlagen angeht. Wie der Blauwal mit seinen Barten das Wasser filtert, so hältst Du mit dem Schnauzer Croutons, Nudeln, Ei, Fleischknödel und was sonst noch zur Gaumenfreude in die Brühe geschnitten wurde vom Fluss in die Futterluke ab und präsentierst die gefilterte Schlacke der entsetzten Tischgemeinde auf Deiner Oberlippe, wenn Du den Suppentopf absetzt.

Also greif zum Löffel und vergiss die unfreiwillige Suppentrennkost.

3. sein ein Easy Rider


Wer gerne zum Bike greift sollte als Bartträger bedenken, dass das Abnehmen eines superenganliegenden Vollvisierhelms meistens eine recht schmerzhafte Sache ist. Grund dafür ist die natürliche Ausbildung der Barthaare an den Wangen, die sich aufgrund Ihrer Wuchsrichtung und der Beschaffenheit der Helminnenseite beim Abnehmen des Helms schmerzhaft in die Haut bohren.

Hier bietet sich ein offener Helm und das passende Bike an. (siehe dazu auch Das Bike zum Bart) Vorteilhaft ist auch die geringere Geschwindigkeit, die den Bart nicht so zerzaust.

Wer trotzdem gerne den Reiskocher kreischen lässt, dem ist eine Sturmhaube zu empfehlen um den prächtigen Vollbart sicher unter dem Helm zu verstauen und auch beim Absetzen des Helms noch stolz neben dem Bike zu stehen.

4. zeig Bauchfell

Wer gerne zum Bart einen schicken Schipulli, oder eine Strickweste mit Reißverschluss trägt, der sollte gewarnt sein und den Reißverschluss nicht energisch bis zum bitteren Ende schließen. Grund dafür ist, dass sich das Barthaar dann mit den Zähnen des Reißverschlusses verbindet. Gut, das ist nicht ganz so schlimm, wie wenn es beim Schließen des Reißverschluss an der Hose passiert, aber gute Figur kann man dabei auch nicht wirklich machen.

Nicht ganz so dramatisch, aber dafür langfristig unangenehm sind dicke Strickpullis mit Kragen. Die Barthaare verbinden sich mit der Wolle und jede Kopfbewegung wird mit einem schmerzhaften Reißen bestraft.

Drum geh es nicht ganz so hochgeschlossen an, dann hat Dein Bart mehr Freiraum und Du läufst nicht Gefahr, dass Dein Barthaar Schaden nimmt.

5. greif zum Löffel

Wer an warmen Sommertagen gerne mal ein leckeres Eis genießt, der sollte neben einer Familienpackung Servietten am besten auch einen dieser kleinen Plastiklöffel, die die gut sortierten Eisverkäufer für Barttträger zur vorrätig habe, ausfassen. Der Grund ist auch hier ein ganz simpler. Die Eiskugel ist zu groß um Bart und Lippe zu passieren. Während die kahle Lippe deutlich pflegeleichter ist und bestenfalls mit einem kurzen Lecken wieder gesäubert wird bringt das Lecken am Bart meist nicht den gewünschten Erfolg. Auch das Rubbeln mit der Serviette ist nicht immer von Erfolg gekrönt und Eiscremerückstände verbleiben wahlweise tatsächlich im Bart, oder die bärtige Einbildung projiziert sie dorthin, solange bis endlich ein Spiegel zur Verfügung steht.

Bärtige Familienväter sind hier klar im Vorteil.
Grund sind die, für den Windelwechsel, die Gesichtspflege und sonstige Reinigungsaufgaben allzeit griffbereiten Feuchttücher, die sich für eigentlich alles hervorragend eignen. Kurz, man bekommt auch den versifftesten Bart mit einem Feuchttuch wieder gesellschaftsfähig. Wer also Bart trägt und Eis und andere schlabberig klebrigen Substanzen mit Hingabe konsumiert, dem rate ich zum Kind, oder wenigstens zum Feuchttuch. Letzters ist in der Anschaffung zwar weniger amüsant, aber in der Erhaltung genügsamer.

6. mach den Käse kalt

Eine der mit Abstand hartnäckigsten Substanzen die Dein Prachtstück versauen können, wenn man einmal von industriellen Schmiermitteln absieht, ist Schmelzkäse. Wenn Du also gerne mal beherzt in den rauchenden Käsetoast beißt, oder Dich beherzt am Käsefondue labst, dann achte unbedingt darauf, dass die dampfende gelbe Substanz nicht seitlich aus dem Brötchen schleimt und mit Sack, Pack und Familie in Dein Bärtchen einzieht. Der Käse kommt um zu bleiben, denn am kalten Barthaar wird er augenblicklich steinhart und wäre, wenn Farbe und Geruch es möglich machen würden, dort die ideale Bartwichse für stürmische Tage.

Merke daher: Mund weit auf und kleine Bissen, dann bleibt Deinem Bärtchen die Käseglasur erspart und die Bartbürste hat am nächsten Morgen leichtes Spiel.

7. denke vor der Sonne

Das Bärtchen ist Dein Freund und Helfer, sorgt sich um Dein Aussehen und wehrt all die schädlichen Umwelteinflüsse, die ungefiltert das strapazierte Kinn des Bartlosen peinigen, souverän ab. So tut Dein Vollbart das auch mit UV-A, B und C und schützt Deine empfindliche Männerhaut vor der kritischer Bestrahlug mit Sonnenstrahlen.

Abgesehen davon, dass Du Deinem Bart mehr Liebe und Pflege zuteil werden lassen solltest, wenn Du ihn stundenlang der Vollsonne aussetzt, musst Du bezüglich der Pflege Deines Gesichtes wenig intellektuelle Energie aufwenden. Allerdings macht es durchaus Sinn, sich mit einem gewissen Plan in die Sonne zu begeben. Einerseits gilt es zu bedenken, dass sich neben der satten Bräune in der oberen Gesichtshälfte unter Deinem Vollbart nichts, außer nobler Blässe bildet und andererseits verdeckt ein ausgeprägtes Prachtstück mitunter große Teile des Halses und der Brust.
Wenn Du also ein Sonnebad planst, dann solltest Du zuerst in Dich gehen und prüfen, ob ein neuer Bartstyle ansteht. Hast Du vor Deine Konturen zu versetzen, oder Bartteile zu entfernen, dann tu das bitte vor der Bräunung. Andernfalls brennen sich die alten Konturen im Gesicht ein und Du wirst die bisherige Bartform noch eine Weile parallel zum neuen Bart tragen.

Um Deine Brust und den Hals vor dem Bartschatten zu bewahren empfiehlt sich, sich zwischen zwei ansehnliche Personen zu platzieren und den beiden abwechselnd in die Augen und so zu schauen. Die so erreichte Pendelbewegung des Kopfes lässt gleichmäßig Strahlung an alle Regionen hinter dem Bart und sorgt nebenbei auch noch für wohlige optische Reize. Wer gerade keine Augenweiden zur Hand hat kann auch Trockentraining machen, oder ein gutes Buch einmal rechts, einmal links lesen um den selben Effekt zu erzielen.

und vorne glänzt es doch

Auch wenn die bärtige Medaille, wie all die anderen Medaillen da draußen eine Rückseite hat bliebt unterm Strich, bei all den potentiellen Fehlern, die man als Vollbartträger machen kann, eine positive Bilanz. Nimm diese Liste also nicht als Grund Dich wieder in die Bartlose Masse zu begeben, sondern trag Deinen Bart mit Stolz und Bedacht und nimm in Deinem Verhalten Rücksicht auf die besonderen Bedürfnisse Deines Lieblings, dann wirst Du trotz Käse und Eiscreme immer eine gute Figur machen!

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