Die Bartpflege Bibel Teil 4 – Bartöle

Da stehst Du nun mit angenehm duftenden, glattem Bart im Bad und weißt nicht mehr weiter? Keine Sorge! Die Bartpflege Bibel Teil 4 hilft Dir bei den nächsten Schritten. Ist der Bart sauber, ordentlich geformt und geglättet kommt der nächste Schritt. Es geht daran Bartöle und andere wunderbare Pflegemittel in den Bart einzuarbeiten. Der 4. ist zugleich der schönste Teil der Bartpflege Bibel. Jetzt kommst Du Deinem Bart näher und es wird Zeit für Zärtlichkeiten. Streicheleinheiten für den Bart.

Bartpflege

Heute im 4. Teil der Bartpflege Bibel geht es um das erste Mittelchen und Pflegeprodukt, das man sich in den Bart reibt. Den 1. Teil, den 2. Teil und den 3. Teil findest Du jeweils unter den Links. Pflegeprodukte ist, dank der aktuellen Emanzipation, ein Wort, das auch wir Männer gerne in den Mund nehmen. Der klassische Spiegelschrank im Bad hat 3 Türen. Während die Frauen der Schöpfung für ihre Haarpracht meist hinter allen drei Türen Utensilien lagern, bleibt dem Mann nur ein winziges Fach. Ein Rasierer, eine Tube Haargel und das wars. Der Bart verändert die Aufteilung im Schrank und ich habe mir mittelweile neben einem ganzen Drittel des Schrankes eine halbe Lade und ein weiteres Fach in einem Kasten erkämpft. Dank zahlreicher Produkttests stapeln sich bei mir die Bartpflegeprodukte und die ersten 5 Minuten der Bartpflege entfallen oft auf die Auswahl der Pflegeprodukte.

meine Bartöle (eine Auswahl)

Worum geht es bei der Bartpflege

Bartöle, Bartwachs, Bartbalsam, Bartwichse, Bartpomade und viele andere Mittel stehen zur Auswahl. Bevor man weiß, zu welchem Produkt man am besten greift, sollte man erst einmal klären, wozu man die einzelnen Produkte braucht. Der Bart wächst im Gesicht, auf Haut, die wesentlich weniger haarfreundlich ist als die Kopfhaut. Am Kopf stellt der Körper sein eigenes Öl her. Der Talg, der in den Talgdrüsen, die direkt neben der Haarwurzel liegen, produziert wird, sorgt dafür, dass Haut und Haar nicht austrocknen. Im Gesicht gibt es wesentlich weniger Talgdrüsen, also auch weniger Talg. Die Folge ist, dass die Haut und das Barthaar zum Austrocknen tendiert. Als verantwortungsvoller Bartträger sollte man also mit geeigneten Pflegemitteln gegen dieses Austrocknen arbeiten und dafür sorgen, dass es dem Vollbart gut geht.

Bartöle

Das wahrscheinlich bekannteste und am weitesten verbreitete Bartpflegeprodukt sind Bartöle. Die Geschichten der Hersteller von Bartpflegeprodukten sind meistens relativ ähnlich. Man startet für den eigenen Bart und die Bärte der Freunde ein Produkt herzustellen und erkennt, dass es gut ist. Hat man eine unternehmerische Ader, dann beginnt man das Produkt zu vertreiben. Meist ist das erste Bartpflegeprodukt ein Bartöl. Wahrscheinlich auch ein Grund, dass Bartöle weit verbreitet sind und kaum eine Marke ohne das eigene Öl auskommt. Bartöle bestehen im Wesentlichen aus zwei Komponenten. Ein Trägeröl, das die Aufgabe hat zu pflegen, zu beruhigen, Entzündungen vorzubeugen und mit Feuchtigkeit zu versorgen und dem Duft. Macht der Hersteller es sich leicht, dann nimmt er synthetische Duftstoffe. Meist findet sich das Wort Parfum dann in den Inhaltsstoffen. Das muss nicht immer schlecht sein, weil man nicht alle Duftnoten als ätherisches Öl bekommt, aber eben nicht natürlich.

Die verschiedenen Öle

Das Trägeröl der Bartöle besteht meist aus relativ ähnlichen Komponenten. Jojoba- und Mandelöl, Kokosöl, oder auch Sonnenblumenöl ist oft enthalten. Ausgefallenere Öle, wie das Hanföl zeichnen manche Öle aus. Im Wesentlichen haben die verschiedenen Öle, die das Trägeröl bilden, verschiedene Aufgaben. Es geht in erster Linie darum, mit Feuchtigkeit zu versorgen. Das tun alle Öle, mehr oder weniger. Zusätzlich kommen noch entzündungshemmende Eigenschaften hinzu. Das ist wichtig um kleinere Problemherde gleich im Keim zu ersticken.

Die Düfte haben in erster Linie die Aufgabe zu duften. Es gibt, genauso wie bei Parfums, die sogenannte Kopfnote, oft ein Zitrusduft. Den bekommt man als erstes und intensiv in die Nase. Die Kopfnote verschwindet sehr schnell und nach 30 Minuten bleibt die Herznote. Danach duftet das Bartöl schließlich die meiste Zeit. Die Basisnote, die eigentlich das Letzte ist, was vom Duft übrig bleibt, ist meist ähnlich der Basisnote. Wichtig also, bei der Auswahl der Bartöle, nicht einfach die Nase in die Flasche zu stecken und danach zu entscheiden. Ein Tropfen auf der Haut verrieben, oder wenn man nur eines testen möchte, direkt in den Moustache und eine Weile warten, wie der Duft sich entwickelt. Da ist nicht viel Unterschied zum Parfum, das man mit kleinen Papierstreifen testet.

Duft der Bartöle

Bei den Düften geht man in erster Linie natürlich nach dem Geschmack. Nicht jeder mag Minze im Bart, oder Vanille, aber Klassiker wie Sandelholz, oder Amber kommen fast immer gut an. Bei den Düften sollte man zusätzlich noch die Wirkung der Duftstoffe auf den Körper und Geist im Auge haben. Die meisten kräftigen Duftstoffe, wie Minze, Thymian und Zitrusdüfte wirken erfrischend und belebend. Die Basisnote hat dann ganz unterschiedliche Wirkungen. Sandelholz beispielsweise ist euphorisierend, beruhigen und aphrodisierend. Außerdem ist Sandelholz einem männlichen Hormon sehr ähnlich, wie Wissenschaftler herausgefunden haben. Ein Bart, der nach Sandelholz duftet lädt also neben dem optischen Genuß auch über das Geruchszentrum zum Kennelernen ein.

Bartöl richtig anwenden

Damit Du bei der Anwendung der verschiedenen Bartöle alles richtig machst, hier eine kleine Anleitung:

1. Die Menge

Es gibt Bartöl, das sehr schwer ist, also wirklich ölig und fast schon zähflüssig und sehr leichtes Bartöl, das eher wassrig wirkt. Dazwischen gibt es natürlich alle Ausprägungen. Je zäher, bzw. dicker das Bartöl ist, desto ergiebiger ist es im Regelfall. Der Bart nimmt ein dünnes Bartöl schnell und vollständig auf. Die Hand ist nach dem Einarbeiten nahezu trocken. Bei schweren Bartölen hat man nach der Anwendung noch einen Ölfilm auf der Hand.

Ist Dein Bartöl sehr schwer, dann solltest Du mit 2-3 Tropfen auskommen. Das wirkt auf der Hand recht wenig, nachdem es vom Bart aber nicht sofort aufgenommen wird, reicht es normalerweise. Beim leichten Bartöl kann man etwa die doppelte Menge rechnen. Ab 4 Tropfen ist man gut dabei. Ein weiterer Aspekt, den man bei der Dosierung beachten sollte ist, in welchem Zustand der Bart und die Gesichtshaut sich befinden. Hat man generell trockene Haut, oder ist der Bart etwas vernachlässigt, dann kann man einen zusätzlichen Tropfen Bartöl nehmen. Beim leichten Bartöl 2. Die Länge spielt natürlich auch eine Rolle. Der Drei-Tage-Bart wird mit einem, maximal zwei Tropfen auskommen. Bist Du ein Hans Langseth – Lookalike, dann brauchtst Du  1-2 Flaschen und etwa 40 Minuten Zeit.

2. Entnahme und Verreiben

Die passende Menge Bartöl tropfst Du in Deine Handfläche. Meist werden Bartöle mit einer Pipette geliefert. Manche Hersteller, verwenden aber Pumpaufsätze. Die Pipette, oder die Flasche werden zur Seite gelegt und das Bartöl in den Handflächen verrieben. Speziell beim dünnen Bartöl solltest Du Dir dabei nicht zuviel Zeit lassen. Auch die Haut auf der Hand freut sich über die hochwertigen Inhaltsstoffe. Bist Du also Turner, dann solltest Du die Stützgeräte nach der Bartölanwendung zuerst vom Magnesium befreien, damit Deine zarte Haut sich nicht nach der ersten Riesenfelge, oder der Ellhangkippe verabschiedet. (Evtl. ist Punkt 4. hier interssant.) Alle anderen werden vielleicht die Erfahrung machen, dass man Ihnen sehr gerne und oft die Hand gibt. Also Tropfen, Wegstellen, Verreiben und Los. Das ganze sollte wie ein ordentlicher Boxenstop ablaufen und nach etwa 1,8 bis 2 Sekunden erledigt sein.

3. Das Einbringen

In der ersten Runde wird der Bart rasch einmal komplett eingeölt. Also die Wangen, der Moustache und das Kinn werden einmal mit den Händen gestreichelt. Man ahnt schon, dass das einer der schönsten Momente bei der Bartpflege ist, es wird aber noch besser. Hat man das Bartöl einmal oberflächlich verteilt, dann wird es eingearbeitet. Leidenschaftlich, zärtlich, brutal – je nach der eigenen Vorliebe und Neigung. Allerdings sollte man dabei weder Ledermaske noch Knebel tragen, Alles andere lustfördernde ist erlaubt. Ein sinnliches Erlebnis und der Bart wird wahrgenommen, wie selten sonst. Man kann den langen Bart kneten, den kurzen Bart streicheln, kreisende Bewegungen machen, das Barthaar langziehen. Erlaubt ist, was gefällt und was mit den Händen im Bart möglich ist.

4. Variante

Man könnte fast meinen, dass das Einbringen der Bartöle etwas Sinnliches ist. Und damit könnte man auch völlig richtig liegen. Ein Grund hier eine Variante zur Diskussion zu stellen. Auch Mitbewohnerinnen und andere Lebenspartner können beim Bartölen helfen. Ein Argument, neben der starken Bindung, der intensiven Berührung und einem tollen Gefühl für Beide ist die Wirkung des Bartöls auf die Hände. Natürlich hab ich auch Verständnis, wenn man lieber keine fremden Hände im Bart haben will.

6. Das Finish

Ist man damit fertig, ist vom Glätten nicht mehr viel zu sehen. Wie nach einem Quickie steht man mit zerzaustem Bart vor dem Spiegel. Das Glätten war aber nicht umsonst. Überschüssiges Bartöl kann man sich ins Haupthaar streichen. Auch diese Haare dürfen einmal in den Genuß der Reste kommen und auch eine Glatze freut sich über eine unerwartete Zuwendung und Pflege. Sind die Hände staubtrocken, dann kann vieleicht nochmal einen Tropfen nachträglich einarbeiten. In dem Fall zurück zu 2. Du Glückspilz.

Der Bart muss als Nächstes wieder in Ordnung gebracht werden. Jetzt kommt die Bartbürste zum Einsatz. Die Wildschweinborsten verteilen das Bartöl nocheinmal etwas im Bart und bringen wieder Ordnung in die zerzausten Haare.

Variieren

Bartöle gibt es in wunderbaren Duftnoten. Es ist nicht immer einfach die vielen tollen Bartpflegeprodukte geruchlich aufeinander abzustimmen, aber oft lassen sich Bartöl und Bartwachs vom selben Hersteller gut kombinieren, oder ein neutrales Produkt kommt zum Einsatz. Ich persönlich liebe die Abwechslung. Sitze ich im Büro, oder im Auto freue ich mich immer wieder, wenn ich den Hauch der Basisnote wahrnehme. Ein schönes Erlebnis und viel besser, als jeden Tag derselbe Duft. Das nächste Mal geht es um den Bartbalsam, eine Alternative zum Bartöl. Mach Dich auf etwas gefasst!

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