Bärtiger Junggeselle

Alles hat ein Ende. Da verbringt man Jahrzehnte als Single und darf sich, selbst im fortgeschrittenen Alter noch offiziell Junggeselle nennen und plötzlich trifft man eine Entscheidung. Die Entscheidung, sich zu vermählen ist in vielerlei Hinsicht folgenschwer. Bevor man aber sein Junggesellenleben an den Haken hängt und fortan sein Leben unter dem Pantoffel stehend verbringt, gibt es noch ein paar Pflichttermine, die absolviert werden wollen.

Statistische Ehe

Hochzeit und Ehe sind heute nicht mehr das Standardprogramm. Alternative Lebenskonzepte mit keinem, oder mehreren Partnern, eines, oder mehrerer Geschlechter ist durchaus möglich. Trotzdem entscheiden sich mehr als 400.000 Deutsche Männer Jahr für Jahr für eine Heirat. Außerdem werden gut 6.000 Partnerschaften geschlossen. 2013 war der Tiefpunkt bei den Eheschließungen erreicht. 2005 gab es die meisten Scheidungen. Die Prognosen stehen aktuell nicht schlecht. Wer vor 73 Tagen seinen 34. Geburtstag gefeiert hat, der hat genau das durchschnittliche Heiratsalter erreicht. Er braucht nur noch eine Frau, die genau 2,5 Jahre jünger, also am Hochzeitstag 31,7 Jahre alt ist. Damit würde das Paar exakt im Durchschnitt liegen. Wenn man schon bei Statistiken ist, kann man gleich ergänzen, dass man sich mit einer Wahrscheinlichkeit von 37,67% nach durchschnittlich 12,6 Jahren wieder scheiden lassen wird.

Tolle Prognose

Wunderbar! Wer sich also für ein Leben zu zweit entscheidet und das gerne mit Brief und Siegel, sowie Segen tun will, der hat gute Chancen sich für lange Zeit zu binden. Die Scheidungszahlen liegen bei etwas mehr als einem Drittel. Zwei von Drei Junggesellen sind mit der Hochzeit also für immer weg vom Markt. Das sind Quoten und Zahlen, die eine Entscheidung leicht machen. Die positive Tendenz der Statistik ist allerdings noch keine Garantie für eine lebenslange Ehe. Sie ist zwei Faktoren geschuldet. Einerseits scheint der Mensch heute wieder gerne sein Leben zu teilen und nicht bei jedem Problem abzuhauen. Andererseits spricht es wohl für die Auswahl der Partner. Bevor man aber den Rest seines Lebens starten kann, müssen noch drei Formalitäten erledigt werden.

Barbiert, verlobt, verheiratet

Hat man sich für eine Partnerin, oder auch einen Partner entschieden, dann beginnt auch schon die Vorbereitung. Zwischen Hochzeits-, Gäste- und diversen anderen Listen darf man sich selbst nicht vergessen. Gereiht nach der Wichtigkeit der Arbeitsvorhaben, hier eine kurze Checkliste.

1. Barbier

Der Vollbart wächst nicht von heute auf morgen. Will man auf den Hochzeitsfotos ganz besonders gut aussehen, muss der Bartstyle also von langer Hand geplant werden. Noch bevor man dem engsten Freundeskreis und der Familie die frohe Kunde vom erfolgreichen Heiratsantrag überbringt muss der Barbier informiert werden. Dort kann man einen möglichen Termin besprechen, denn je nach gewünschter Bartfrisur muss man ausreichend Vorlaufzeit für den Bartwuchs einplanen. Wer einen stattlichen Vollbart tragen will, muss ein paar Monate einplanen. Abgestimmt mit dem Barbier kann man der Partnerin dann den Hochzeitstermin mitteilen.

2. Junggesellenabschied

Zumindest genauso wichtig, wie die Wahl der richtigen Frau, ist die Wahl des richtigen Trauzeugen. Schließlich obliegt dem Kollegen unter anderem die Ausrichtung des Junggesellenabschied. Auch wenn eine Ehe wunderbar ist, hat man spätestens wenn die ersten Kinder kommen, wenig Zeit und noch weniger Gründe zu feiern. Man sollte also die Gelegenheit beim Bart packen und einen ordentlichen Männerabend erleben. Um die Hochzeit aber nicht zu gefährden empfiehlt es sich beim Junggesellenabschied Prag, oder eine andere, weit entfernte Metropole unsicher zu machen. Ein letzter Anruf, in dem man die Auserwählte informiert, dass die bösen anderen Männer das Smartphone einziehen und man sich erst am nächsten Morgen melden kann und schon steht einer ordentichen Party nichts und niemand mehr im Weg.

3. Hochzeit

Wie auch immer man die Zeremonie anlegt, das wichtigste dabei ist, dass der Bart sitzt. Das zweitwichtigste ist, dass zwischen Junggesellenabschied und Hochzeit eine ordentliche Erholungsphase gelegt wird. Sind Augenringe und der blassgrüne Teint verschwunden, dann ist ausreichend Zeit vergangen. Ein letzter Termin beim Barbier des Vertrauens und schon kann man der Braut optisch die Show stehlen. Hat man in der Vorbereitung nichts falsch gemacht, dann steht denkwürdigen Erinnerungsfotos nichts mehr im Weg.

Erst ein, dann zwei…

Hat man einmal Ja gesagt, dauert es nicht mehr lange, bis auch der Schwangerschaftstest positive Signale sendet. Die Deutschen bekommen soviele Kinder, wie zuletzt vor 20 Jahren und Scharen von Hebammen stehen kurz vor dem Burn-Out. Hat man sich nach ein paar Ehejahren schließlich an das Miteinander gewöhnt, startet die Eingewöhnung in die neue Rolle als Vater. Kaum etwas bleibt, wie es vorher war. Zumindest wenn man es richtig macht. Dann hat man neue Aufgaben und Lebensmittelpunkte. Hat man Töchter, dann bringt man ihnen bei, dass bärtige Männer die besten Männer sind. Hat man Söhne kann man ihnen die Bartpflege mit all ihren schönen Seiten beibringen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert