Männlich, männlicher, Bart – Mann und Klischee

Wir Männer haben doch die eine, oder andere Eigenart. Natürlich ist jede einzlene davon mehr als liebenswert, aber es gibt eben das eine, oder andere Männerding. Wird sind nun mal so und wenn wir wieder einmal nicht zuhören, sterbenskrank sind, oder unser neuestes Werkzeug mit glänzenden Augen an den eigens dafür montierten Haken hängen, dann können wir ruhig stolz drauf sein. So ein Klischee muss man sich erst einmal verdienen!

Männliches Klischee

So ein Klischee hat meistens einen wahren Kern. Dabei wird beim positiven Klischee allerdings gerne etwas untertrieben und den negativen Klischees wird einiges angedichtet. Unterm, Strich ist ein Klischee aber nicht zwingend etwas schlechtes. Damit ein Klischee entsteht muss die Menschheit eine Eigenheit einer Gruppe von Menschen beobachten und einen Zusammenhang erkennen. Es sagt also aus, dass viele Mitglieder der jeweiligen Gruppe diese Eigenschaft aufweisen. Gut, man mag es nicht, wenn man in eine Schublade gesteckt wird. Man möchte sich abheben, einzigartig und individuell sein, aber letztendlich kann man nicht aus seiner Haut. Also stehen wir zu jedem einzelnen Klischee, ärgern uns nicht darüber, sondern sind stolz, dass wir so viel mit all den anderen Männern gemeinsam haben.

das Wichtigste zuerst

Du würdest diesen Artikel nicht hier lesen, wenn es nicht auch rund um den Vollbart eine Reihe von Klischees gäbe. Die Thematik von Holzfäller habe ich schon mal in meinem Beitrag Klischee mit Bart behandelt. Andere Vorurteile, die Unwissende über den Bart in Umlauf setzen habe ich auch schon in Unbärtige Vorurteile und Argumentationsleitfaden für Bartträger – Teil 2 ausführlich diskutiert. Ein Thema, das immer wieder Platz auf mein-vollbart.de findet. An dieser Stelle kann ich es daher kurz machen und für mehr Informationen auf die anderen Beiträge verweisen. Bartträger sind sauber und riechen gut. Der Vollbart kratzt nicht und es wird weder zu warm, noch zu kalt darunter und wir sind weder Holzfäller noch Hipster. Wir sind Männer und Männer tragen einen Bart. Ein gutes und zutreffendes Klischee. Wenden wir uns also anderen Klischees zu, die uns Männer nachgesagt werden.

keine Gefühle

Das erste Klischee, das in erster Linie von Frauen erwähnt wird, ist unser Hang unsere Gefühle nicht offen zu zeigen. Tja, was soll man sagen, das ist nun mal so. Klar gibt es auch bärtige Heulsusen. Kerle, die bei Titanic Jack mit feuchten Augen nachsehen, oder die mit Bambi um seine Mutter trauern, aber der durchschnittliche Mann wird sich darauf beschränken, den Mund zu halten. Gefühle können gefährlich sein, sie können uns verletzen und es braucht schon sehr viel Vertrauen, bevor man jemand anderen davon berichtet. Mädchen ticken da komplett anders und bevor man Hallo gesagt hat, ist man schon über den Gefühlshaushalt der letzten drei Jahre informiert. Ob das ein Vorteil ist, sei dahingestellt und wahrscheinlich hat es einen (nämlich diesen) Grund, dass es wenig erfolgreiche Pokerspielerinnen gibt.

Wer schon mal dabei war, wie ein Rudel Frauen sich das Maul über eine andere, die zufällig gerade nicht dabei war, zerrissen hat und dabei auch nicht Halt gemacht hat, als es um die Kritik an den offengelegten Gefühlen des Opfers ging, der wird sich in seiner Strategie bestätigt fühlen. Lieber nicht zu viel von sich selbst preisgeben. Eine männliche Eigenschaft, die voll dem Klischee entspricht, aber ausgesprochen positiv ist.

zu viele Gefühle

Was kein Widerspruch mit dem letzten Punkt ist, ist die Tatsache, dass der Mann gerne mal an Sex denkt. Bei den körperlichen Gefühlen sind wir Männer den Frauen doch ziemlich überlegen. Das Klischee behauptet, dass wir bei jeder Gelegenheit nur an Sex denken. Das ist zwar unwahr, aber zumindest lassen wir keine Gelegenheit aus um an Sex zu denken. Die Fantasie arbeitet fast immer auf Hochtouren, man vergleicht, beurteilt, beobachtet und malt sich manches aus. Auch das ist kein negativer Punkt. Schon garnicht aus Sicht der Frau. Männer haben nie Migräne und wenn, dann ist das kein Hindernis für Sex. Das geht schon. Gesunde Sexualität ist doch bitte kein Nachteil und allemal besser, als verklemmt durchs Leben zu gehen. Und weil es gerade so schön passt, hab ich auch gleich eine wunderbare Überleitung zum nächsten Klischee.

Ständerbohrmaschine

Kaum ein Werkzeug verbindet männliche Eigenschaften so schön. Immer einsatzfähig, mit wenigen Handgriffen betriebsbereit und schon kann man mit der Ständerbohrmaschine exakte Löcher bohren. (oder was hast Du jetzt gedacht 😉 ). Werkzeug fasziniert und Männer einfach und auch wenn wir nur alle 4 Jahre mal ein Loch bohren, kaufen wir uns eine wunderschöne Ständerbohrmaschine. Man will ja für den Fall der Fälle gerüstet sein. Statt sich eine Schlagbohrmaschine im Bedarfsfall auszuleihen, wird gleich mal ein potentes Gerät angeschafft. Wäre der Raum, vor allem der Wohn- und Stauraum nicht endlich, so würde ein Mann im Laufe seines Lebens wesentlich mehr Werkzeug kaufen, als er braucht. Dabei geht es uns um zwei Faktoren. Quantität und Qualität. Wir schaffen also eine möglichst große Menge an möglichst hochwertigem Werkzeug an und sind in der Lage, jede anfallende Reparatur im Haushalt, im Garten, oder an einem der vielen Fahrzeuge mit einem passenden Werkzeugsatz zu erledigen.

Auch keine schlechte Eigenschaft, die das Klischee, dass wir Werkzeug lieben und sammeln, beschreibt. Spätestens, wenn mal kurz gecheckt werden muss, ob die Spannung auf der Steckdose innerhalb des Toleranzbereichs liegt, eine Millimetergenaue lasergestützte Distanzmessung notwendig ist, oder ein paar Quadratmeter Edelputz bearbeitet werden müssen wird man uns dafür lieben, dass wir nicht nur ein professionelles Multimeter und einen Laserabstandsmesser im Werkzeugkasten haben, sondern sich auch ein Edelputzkratzer in unserer Ausrüstung findet. Natürlich hat jeder Mann auch die passende Ausrüstung um den alten Putz abzuklopfen, den neuen anzurühren und aufzubringen. Ein Klischee dem wirklich jeder Mann sehr gerne entspricht.

Technik

Als technikverrückt werden Männer bezeichnet. Wir sind fasziniert von Maschinen und technischen Errungenschaften und versuchen zu verstehen, warum etwas funktioniert. Das Klischee stimmt natürlich auch. Von Frauen gerne als das Staunen kleiner Jungs belächelt sammeln wir aber Erfahrungen. Erfahrungen, die wir in verschiedenen Lebenssituationen ziemlich gut brauchen können. Außerdem bringt diese Technikbegeisterung die Menschheit in Riesenschritten vorwärts. Nicht umsonst sind Erfinder und Ingenieure weltweit eher männlich. Errungenschaften, die uns allen das Leben leichter machen resultieren aus diesem Klischee. Schön, dass wir ihm auch voll entsprechen.

Spielen

In die selbe Kerbe schlägt auch das Klischee, dass Männer gerne spielen. Nicht Alles im Leben ist purer Ernst und nicht immer braucht man eine professionelle Ständerbohrmaschine. Also schafft sich der Mann mitunter den Bedarf und startet ein Modellbauprojekt. Spielzeug, das dazu dient unsere Fertigkeiten zu verbessern und unseren Erfahrungsschatz zu bereichern. Andere Spielen dienen dazu, unser Wettkampftrieb auszuleben. Wir kaufen uns verschiedenes Spielzeug mit dem wir Angeln, Zocken, oder in Kinoqualität fernsehen und beschäftigen uns damit. Wir versuchen in unseren Hobbys besser zu werden, uns zu entwickeln, beim Bowling einen perfekten Hook zu schaffen, mit dem Mountainbike die schwierigsten Abfahrten zu meistern, oder mit dem ferngesteuerten Hubschrauber einen Looping zu fliegen. Ein Klischee das Spaß macht!

Sport

Zwei in einem, erfüllen wir mit diesem Klischee. Einerseits befriedigen wir unseren Trieb nach Wettkampf und andererseits werden wir dem Klischee faul zu sein gerecht. Ja, wir lassen wettkämpfen. Dass dabei Freundschaften geknüpft, Reisen getätigt und Begeisterung geschürt wird, ist durchaus positiv. Wer gerne beim Fußball zusieht, der spielt auch mal gerne selbst eine Runde mit Freunden. Auch wenn es bei einigen übermotivierten Gruppen schon mal zu Tumulten kommt, so läuft der Sport und das was rundherum abläuft, meistens ganz friedlich ab. Ein Klischee, zu dem man ruhig stehen kann.

ganzer Mann sein

Klischees kommen nicht von ungefähr. Generationen von Männern vor uns haben dafür gesorgt, dass das männliche Verhaltensmuster beobachtet werden konnte. Es macht auch keinen Sinn sich diesen genetisch programmierten Interessen und Verhaltensweisen zu entziehen. Einfach Mann sein und dazu stehen. Achja, bevor ich es vergesse: Natürlich gehört es auch dazu ganz einfach einen Bart zu tragen!

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